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12.11.2022
Gedenkveranstaltung - ArtLab donumenta Gleis1 am Regensburger Hauptbahnhof

Ein eindrucksvolles Gedenken anlässlich der Reichspogromnacht 1938 sowie 80 Jahre Deportation Regensburger Juden fand statt im ArtLab donumenta Gleis1 am Regensburger Hauptbahnhof, dem Ort, an dem die Regensburger Jüdinnen und Juden, die einst normale Regensburger Nachbarn waren, in die Vernichtung deportiert wurden. Am 02. April 1942 begannen die Deportationen aus Regensburg. Am Beispiel der Regensburger Familie Brandis, deren Geschichte von Thomas Muggenthaler recherchiert und vorgetragen wurde, vor allem anhand der Briefe des Mädchens Charlotte Brandis aus dem KZ, wurde die Deportation in die Vernichtung spürbar.

An jenem 02. April 1942 wurden 106 Regensburger Juden vom Platz der zerstörten Synagoge aus ins Durchgangslager Piaski bei Lublin deportiert und schließlich in den Vernichtungslagern von Belzec und Sobibor ermordet. Am 15. Juli wurde eine weitere Regensburger Familie nach Auschwitz deportiert. Nach Räumung des Altersheims an der Weißenburgstraße 31 am 23. September 1942 wurden weitere 39 jüdische Bürger in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Am 15. Februar 1945 schließlich wurden die letzten zehn Regensburger Juden, die in sogenannter Mischehe mit christlichen Partnern lebten, nach Theresienstadt deportiert. Sie allein blieben am Leben. Insgesamt wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ca. 250 der aus Regensburg deportierten Juden ermordet.

Freie Wähler-Bürgermeister Ludwig Artinger hielt die Gedenkrede seitens der Stadt Regensburg.

Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Judentum_in_Regensburg

 

Text: Silvia Gross
Fotos: Kerstin Radler